Das lymphatische System ist Teil unseres Immunsystems und durchzieht den gesamten menschlichen Körper. Es handelt sich um ein Netzwerk feinwandiger Gefässe mit zwischengeschalteten Lymphknoten (Filterstationen) welches zum Abwehrsystem eines Menschen gehört. Das Lymphgefässsystem dient der Aufnahme und dem Transport der lymphpflichtigen Lasten: Eiweisslast, Wasserlast, Fettlast, Zellast, Hyaluronsäure, Liquor und zerebrale Flüssigkeit zu 98%. Abgesehen von der Wasserlast werden alle diese Substanzen ausschliesslich über das Lymphgefässsystem aufgenommen und abtransportiert. Ist dieses geschädigt, kann die Lymphflüssigkeit nicht mehr abtransportieren werden. Das führt zu Einlagerungen im Gewebe und zeigen sich durch geschwollene Beine, Füsse, Hände oder andere angeschwollene Körperstellen (sog. Lymphödeme).

Dies sind oftmals die Folgen nach Krebsoperationen mit Ausräumung von Lymphknoten oder Bestrahlungen. In seltenen Fällen ist ein Lymphödem auch anlagebedingt vorhanden. Seine Entstehung sollte frühestmöglich behandelt werden um eine Verschlimmerung zu vermeiden.

Anwendung bei Lymphödem nach Krebsdiagnose, generell bei Schwellungen nach Operationen, Wassereinlagerungen in Beine, Füsse und Hände (während Schwangerschaft), Krampfadern, Blutergüssen, Verstauchungen, Luxation, Muskelfaserriss, Frakturen, Narben und schweren Beinen.

Die manuelle Lymphdrainage ist eine sogenannte Entstauungstherapie. Durch sanfte Griffe wird der Lymphfluss angeregt, was sich positiv auf das Lymphödem auswirkt. Sehr wichtig dabei ist auch ein perfekt sitzender Kompressionsverband, was Erfahrung und Fingerspitzengefühl vom Therapeuten verlangt. Unser Behandlungskonzept ist in zwei Phasen aufgeteilt:

Phase I — Entstauungsphase

• täglich manuelle Lymphdrainage / Dauer 1-3 Wochen (je nach Krankheitsbild)
• lymphologischer Kompressionsverband
• Bewegungsübungen in Kompression
• Hautpflege, Hochlagerung

Phase II — Erhaltungs- und Optimierungsphase

• manuelle Lymphdrainage nach Bedarf (sehr individuell)
• Kompression mit massgefertigter, flachgestrickter Kompressionsbestrumpfung
• Bewegungsübungen in Kompression
• Eigenbehandlungen des Patienten
• Hautpflege, Hochlagerung
• apparative Kompression (nicht bei jedem Krankheitsbild geeignet)

Der behandelnde Arzt steht oft vor dem Problem, dass nach Diagnose eines Lymphödems die Behandlungsmöglichkeiten zwischen ärztlicher und therapeutischer Behandlung sowie der Verordnung von geeigneter Kompressionsbehandlung koordiniert werden müssen. Dies stellt ein sehr fundiertes, umfangreiches Gesamtkonzept dar. Die MedMassage steht Ihnen hier helfend und kompetent zur Seite.